Geschichte
Bereits seit Urzeiten besiedelt war sie in der Antike eine selbstständige Peregrinus-Gemeinschaft (Piqventvm), wovon auch Feuernekropolen aus römischen Zeiten, die auf der Fontäne unterhalb der Altstadt und Pintorija gefunden wurden, sowie zahlreiche antike Steindenkmäler zeugen. Der Fall des Römischen Reichs verursachte drastische Veränderungen in der Lebensart, was die Grabfunde der hinzu gesiedelten slawischen und barbarischen romanischen Bevölkerung aus dem VII. und VIII. Jh. auf Mejica unterhalb von Buzet, Zajčji brč bei Veli Mlun und Mejica bei Drobežije (Sovinjak) bestätigen. Zu byzantinischen Zeiten wurde eine Stelle (Turm) ausgemacht, die im Jahre 804 auch bei der Versammlung von Rižana erwähnt wird. Bis 1102, als die Stadt dem Patriarchen von Aquileia zugeteilt wurde, war sie unter der Herrschaft des Kaisers Heinrich IV., dem Markgrafen Ulrich und seinem Sohn. Im Jahre 1421 kommt sie unter die Herrschaft Venedigs, die wiederum 1511 den Sitz des Kapitäns von Rašpor, dem Militärverwalter, der die Exekutiv- und Gerichtsgewalt auf dem Niveau des venezianischen Istriens innehatte, dorthin verlegt. Das Stadtgewebe erfuhr zu Zeiten Venedigs bedeutende Veränderungen: während der Renaissance wurde die Stadtmauern erneuert und verstärkt, Türme errichtet, ein monumentales Stadttor erbaut, ausgeführt wurden zahlreiche kommunale Arbeiten (Kleiner Brunnen, Fontik), errichtet wurde eine ganze Reihe an Stadtpalais und Häusern von Handwerkern und Händlern. Den Beginn des weltlichen barocken Baus kennzeichnete das Palais Bigatto (1639). Aus der Zeit des Falls der Republik Venedig (1797) stammen auch die barocken Gärten, das Palais Bembo, die Kirche Mariä Verkündigung und der Platz mit dem barocken Brunnen. Im Verlauf des XIX. Jh. wird das große, sog. klassizistische Palais (Palais Moretti) erbaut, eingerichtet wird die Promenade auf Lopar mit einer Reihe klassizistischer Häuser und einem Lapidarium im südwestlichen Turm sowie der Promenade Šotojorta unterhalb der barocken Gärten, die sich vom Großen bis zum Kleinen Tor ersteckt. Unter den historischen Ereignissen, die diese Gegend charakterisiert haben, gilt es die Errichtung der Eisenbahnstrecke (1874-1876) zu Zeiten Österreichs sowie die Istrische Wasserversorgungsleitung (1930 - 1940) während der italienischen Verwaltung zu erwähnen.
Das Heimatmuseum wurde 1961 eröffnet und befindet sich im alten Palais Bigatto, welches 1639 fertiggestellt wurde und im historischen Stadtkern von Buzet liegt. Darin werden wertvolle archäologische, ethnografische, kulturhistorische, künstlerische und sonstige Exponate aufbewahrt, die für Buzet und die Umgebung von Bedeutung sind. Für Besucher geöffnet sind die archäologische Sammlung mit dem Lapidarium, die ethnografische Sammlung, in der verschiedene landwirtschaftliche Werkzeuge ausgestellt sind, eine alte Buzeter Küche, Volkstrachten aus Ćićarija und der Umgebung von Buzet sowie ein Webstuhl, der Nachlass von Slavomir Cerovac - Miro Blažinčić, die Ausstellung über den antifaschistischen Kampf von Buzet und der Umgebung wie auch über die glagolitische Schrift, und ebenso Galerieräumlichkeiten, in denen künstlerische und andere vorübergehende Ausstellung stattfinden. In den dislozierten Räumlichkeiten in der Altstadt ist Folgendes geöffnet: die alte Schmiede, die Bäckerei, die Werkstatt zur Herstellung von Kämmen aus Horn, die Sammlung von Feuerwaffen und kalten Waffen aus dem Nachlass von Slavomir Cerovac.
Kastell Petrapilosa
Über dem Tal der kleinen Flusses Bračana erhebt sich auf 119 m ü.d.M. die mittelalterliche Festung Petrapilosa (ital. Pietrapelosa), ebenfalls bekannt unter den Bezeichnungen Kostel oder Kosmati kaštel.
Kastell Petrapilosa
Die archäologischen Überreste zeugen von der Kontinuität der menschlichen Gegenwart seit der Urzeit, als sich an der Stelle der Festung wahrscheinlich eine Burgsiedlung befand, während manche Funde zeigen, dass sich dort zu römischen Zeiten eine Festung befunden haben kann, von der aus der Verkehr auf dem Fluss kontrolliert wurde. In schriftlichen Quellen wird eine Festung zum ersten Mal im X. Jh. erwähnt, als der Patriarch Rodoald der Porečer Kirche die Festung Ruin schenkt, die von Slawen und Barbaren zerstört worden ist. Quellen aus dem XI. Jahrhundert belegen, dass die Festung damals der Kirche von Aquileia gehörte. Als Vasall des Patriarchen von Aquileia verwaltet die Festung während des XIII. und XIV. Jahrhundert jene Familie, die den Namen der Festung annimmt, und deren erstes bedeutendes Mitglied Vulginius de Petrapilosa ist. Im Jahre 1421 fällt Pietrapilosa gemeinsam mit Buzet und Oprtalj unter die Herrschaft Venedigs. Der Adlige Nicolo Gravisi aus Kopar-Piran erhält aufgrund seiner Verdienste bei der Aufdeckung einer anti-venezianischen Verschwörung im Jahre 1440 die Festung, welche bis 1869 in dessen Besitz bleibt. In den zwanziger Jahren des XVII. Jh. wurde das Kastell in einem Brand zerstört und nicht mehr erneuert, woraufhin es wahrscheinlich gänzlich verlassen wurde, obwohl in der Kleinkirche der Hl. Maria Magdalena, die sich im Rahmen der Festung befindet, bis 1793 Gottesdienste abgehalten wurden.
Die Festung befindet sich strategisch in ausgesprochen günstiger Lage, weil sie von drei Seiten aus von steilen Hängen und Klippen umgeben und lediglich von Westen aus zugänglich ist. Der Grundriss der Festung folgt der engen Hügelspitze und erstreckt sich in ost-westlicher Richtung. Es gibt zwei grundlegende Teile der Festung: den mittleren und äußeren Korpus. Den Mittelkorpus bilden der Hauptturm, der Palas und der Innenhof mit kaum sichtbaren Überresten der einstigen Hilfsgebäude, während der Außenkorpus den mittleren von allen Seiten – außer von Süden – umringt. Im äußeren Hof, der im östlichen Teil der Festung liegt, befinden sich ebenfalls Überreste der Hilfsgebäude, und an den erhaltenen Teilen der Ost- und Südmauern des äußeren Hofs befindet sich das Mauerwerk mit Zinnen (Brustwehr). Die Kleinkirche der Hl. Maria Magdalena besitzt Charakteristiken der romanischen Sakralarchitektur und während der archäologischen Forschungsarbeiten wurden Freskenfragmente gefunden, auf denen sich glagolitische Grafite befinden, die aus dem 15. und 16. Jh. stammen.
Das Kastell Petrapilosa morgen...
Die Rekonstruktion und Einrichtung sowie volle Ausschöpfung der Funktion des Kastells Petrapilosa umfasst Arbeiten an der Rekonstruktion, Sanierung und Ausstattung des Schlosses Petrapilosa. Die Arbeiten sehen die Sanierung der Bestandmauern des zentralen Teils des Kastellkorpus sowie des Hofs des Palas, die Rekonstruktion und Konservierung der Außenmauern, des äußeren Hofs und der Zufahrt im Rahmen der ganzheitlichen Revitalisierung des Kastells wie auch Arbeiten an der Präsentation der Festung vor. Nach der Fertigstellung der Arbeiten ist die Ausstattung mit modernster Multimedia-Technologie sowie sonstigem Equipment zur Organisation von Veranstaltungen und Events im Kastell geplant.
Ergebnisse
Ein renoviertes, saniertes und geschütztes einzelnes unbewegliches Kulturgut, das im Register der Kulturgüter des Kulturministeriums der Republik Kroatien (Kastell Petrapilosa) unter der Bezeichnung Z-3994 aufgenommen ist, welches folgende Inhalte für Besucher umfasst:
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Raum des Innenhofs mit einer kleinen Bühne zur Darbietung von Kultur-, Tourismus- und Bildungsinhalten
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Raum des Außenhofs mit einer großen Bühne samt Garderobe und Abstellraum zur Darbietung von Kultur-, Tourismus- und Bildungsinhalten
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Ausstellungsraum innerhalb des Kastells für Präsentationen historischer Ereignisse im Zusammenhang mit dem Kastell
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Eingerichteter Zugang zu allen Stockwerken in den Räumlichkeiten des Palas und dem Westturm (Promenade) mit Aussichtswarte
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Kleinkirche der Hl. Maria Magdalena, in der ein Teil der Multimedia-Inhalte für Besucher untergebracht wird
Durch das Projekt werden entwickelt...
INTERAKTIVE PROJEKTVORFÜHRUNGEN
Durch Multimedia-Technologie werden an den Kastellmauern Projektvorführungen erstellt. Für die Bedürfnisse der Projizierung wird eine 3-5 minütige Animation vorbereitet. Die Idee ist, mit der Animation die Geschichte, die Legenden und Ereignisse rund um das Schloss darzustellen. Außer in den beiden Kastells finden die Projektvorführungen auch in der kleinen Kirche im Rahmen des Kastells Petrapilosa statt, wo die Räumlichkeiten der Kleinkirche der Hl. Maria Magdalena für interaktive Projektvorführungen durch Projizierungen am Boden verwendet werden, auf Grundlage derer Besucher durch Bewegung Fragmente entdecken, die in der Nähe gefunden worden sind. Nachdem sich der Nutzer bzw. Besucher beruhigt, wird der Boden erneut durch Staub bedeckt.
INFO POINT
Am Eingang in das Kastell wird an der Außenseite ein Totem aufgestellt, ausgestattet mit einem ca. 50“ breiten Touchscreen-Bildschirm sowie einer Kamera, der in erster Linie als Tourismuszentrum dienen wird. Es wird alle grundlegenden Informationen (Karten, Broschüren, Ansichtskarten, Videopräsentationen, Möglichkeit für Selfie-Aufnahmen) auf mehr als 5 Fremdsprachen enthalten.
LEBENDIGER RITTER
Neben dem Totem wird im Kastell zudem ein animierter lebendiger Ritter bzw. eine Multimedia-Ritterrüstung aufgestellt, die Geräuschanimationen und Bewegungen simuliert, akustische Sensoren hat, und die Hauptfunktion hat, Besucher zu animieren.